König der Ausreden
Der Mensch möchte mit sich im Reinen sein. Das könnte recht einfach sein, wären da nicht die Vorstellungen, die von außen an dich herangetragen werden. Am besten wäre es, sich zuerst zu überlegen, was und wer du überhaupt sein willst. Anschließend geht es darum, zur Tat zu schreiten, und da wird es schon mal schwierig.
Nach dem Abgleich deiner Idealvorstellung mit dem, was du im Spiegel siehst, klafft regelmäßig eine Lücke. Um das besser ertragen zu können, lagern manche Menschen die unerwünschten Anteile ihrer Persönlichkeit einfach aus, die zwischen ihnen und der Verwirklichung ihrer Ziele stehen. Ihre Verantwortung geben sie an eine Chimäre namens „innerer Schweinehund“ ab. Das Blöde dabei ist, dass die Entlastung nicht von Dauer ist, denn sie ist eingebildet. In Wahrheit hast du dich vor dem gedrückt, von dem du weißt, dass du es tun solltest. Du, niemand sonst.
Mach es nicht unnötig kompliziert. Spar dir den Umweg und fang einfach mit kleinen Schritten an. Jeder kleine Schritt, den du gehst, ist ein Erfolg. Der gibt dir Kraft und die Zuversicht, dass du auch den nächsten schaffen kannst. Aber übertreiben es nicht vor lauter Begeisterung, dass führt unweigerlich zu Rückschlägen. Mit Geduld und Beharrlichkeit kommst du weiter, wenn du nur dranbleibst.
Regelmäßigkeit macht den Unterschied. Woran du dich gewöhnt hast, wird zum selbstverständlichen Teil deines Lebens. Dann können die nächsten Schritte nach und nach größer ausfallen. Das gilt auch für das Training. Wenn du dich mal nicht so gut fühlst, reduziere das Programm oder lass weg, was dir zu viel erscheint. Aber lass das Training nicht ausfallen!
Du bist es, der es in der Hand hat, was aus dir wird. Der Schweinehund soll bleiben, wo er ist – auf dem Gemälde in Sevilla. Du brauchst ihn nicht mehr.
Bildnachweis:
Dämon, Detail aus dem Gemälde „Das jüngste Gericht“
Maerten de Vos (1532-1603)
Museo de Bellas Artes de Sevilla
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