In der Jugend ist der Körper einfach da, er funktioniert einfach so, ohne bewusste Anstrengung. Du hast unendlich viel Zeit. Mit zwanzig weißt du theoretisch, dass das Leben irgendwann vorbei ist. Aber du fühlst es nicht. Das Thema ist weit, weit weg. Doch die Zeit bleibt nicht stehen, sie vergeht immer schneller.
Auch ich habe das so erlebt. Ich hatte einen belastenden Job, verbrachte unzählige Stunden im Auto und in Meetings. Es gehörte nun mal dazu, ich hatte keine Wahl. Nach dem Ende meines Berufslebens wollte ich erstmal nur die Füße hochlegen. Bald habe ich gemerkt, dass mir zu viel Ruhe nicht gut bekommt. Als Sportmuffel hatte ich die ganze Zeit über körperliche Anstrengung gemieden. Erst als ich immer träger wurde, habe ich kapiert, dass ich mehr Bewegung brauche, um nicht abzubauen. Und dass ein wenig Spazierengehen nicht genug ist.
Ich habe noch was vor in den Jahren, die mir noch bleiben. Diese Zeit gehört ganz mir und meiner Familie. Ich möchte die Dinge tun, zu denen mir früher immer die Zeit gefehlt hat, und noch Neues entdecken. Das Leben genießen, so gut und solange es möglich ist. Mit meinen Enkelkindern spielen und ihnen etwas von dem weitergeben, was mir Freude macht. Mein Körper soll mir dabei nicht in die Quere kommen. Dazu muss ich meine Kräfte aktivieren und erhalten, solange es eben geht.
Fitnesstraining ist etwas für junge, sportliche Menschen? Eben nicht! Gerade als älterer Mensch habe ich mehr Zeit, weniger Ausreden und vor allem einen guten Grund. Ich habe mich entschieden und es nicht bereut. Krafttraining wirkt! Es macht mir inzwischen sogar Freude, meinen Körper zu fordern und zu spüren. Mein Studio und das Trainerteam geben mir den Rahmen und die Regelmäßigkeit.
Ich freue mich auf einen munteren Lebensabend, und der soll nach Möglichkeit nicht im Pflegeheim enden. Inzwischen weiß ich, was ich dafür tun muss – und dass ich es kann!